Die Altons in der Politik

Ich bin grün geboren. Astrid Alton, meine Mutter, ist als grüne Pionierin im Jahr 1985 Stadtvertreterin in Feldkirch geworden. Damals hatte ich die Matura schon hinter mir und schickte Glückwünsche aus dem fernen Stockholm. Meine Mutter war natürlich davor schon grün. Auch wenn der Gartenbauverein seine Mitglieder noch zum Spritzen anhielt - meine Mutter klebte ein Bio-Signet auf ihre Spritze und befüllte sie mit Sud vom Schachtelhalm. Beim 30. Geburtstagsfest der Vorarlberger Grünen 2014 erzählte sie von den schwierigen Anfängen...

Meine Grün-Aktivierung nach der Rückkehr nach Vorarlberg im Jahr 2003 war nur logisch und ließ nicht lange auf sich warten. Heute mache ich grüne Gemeindepolitik in Dornbirn und politische Bildungsarbeit in Vorarlberg. Im Landtagswahlkampf 2014 bin ich fast täglich unterwegs - trotz schwieriger terminlicher Abstimmung mit anderen beruflichen Verpflichtungen und mit Rückhhalt der Familie.

Wer den Stimmzettel der Vorarlberger Landtagswahl für den Bezirk Dornbirn durchschaut, mag sich wundern: Da bin nicht nur ich auf Platz 9 bei den Grünen (Liste 3) zu finden. Da gibt es zwei weitere Altons bei einer ganz anderen Partei: Mein Cousin Christoph und seine Frau Maria kandidieren auf der von ihnen gegründeten Plattform für Familien (Liste 8) auf den Plätzen 1 und 2. Sie haben die Liste mit Freunden gegründet nachdem es mit der "Christlichen Partei", für die Christoph früher kandidiert hatte, ein Zerwürfnis gegeben hat. "Ehrlich, mitfühlend und echt" lautet der Slogan der Plattform für Familien. Ja, so sind sie, meine Verwandten, der Spruch passt.

Doch die grüne Familienpolitik sagt mir besser zu, sie ist näher an der Realität:

  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  •  mehr Väterbeteiligung, besserer Wiedereinstieg für Frauen, keine Benachteiligung Alleinerziehender
  •  mehr Transparenz und Effizienz bei den Familienleistungen
  •  Entlastung für alle Familien – nicht nur für Besserverdienende

Die grünen Forderungen gehen auf die wirklichen Probleme ein:

  • Kinder haben das Recht, ohne Gewalt aufzuwachsen
  •  Kinder haben ein Anrecht auf beide Elternteile
  •  Erwerbsarbeit und Familienarbeit müssen gerechter zwischen Männern und Frauen aufgeteilt werden
  •  Bildungs- und Betreuungsangebote müssen ausgebaut werden
  •  Gleichstellung homosexueller/lesbischer/transgender Partnerschaften

Und natürlich haben wir Grüne zu fast allen Politikbereichen wohlüberlegte und an den Erfordernissen der Zukunft orientierte Haltungen. Das ist wichtig, denn wir wollen unsere Ziele auch als Regierungspartner umsetzen.

Nicht nur in Wahlkampfzeiten hält mir mein Mann Roland Alton-Scheidl den Rücken frei und teilt sich die Hausarbeit mit mir, speziell wenn es viele Abendtermine gibt. Er chauffiert auch manchmal das grüne Lastenfahrrad. Roland ist parteiunabhängig, aber nicht unpolitisch! Die Uni-Politik hat uns 1987 zusammen gebracht. Ich lernte ihn kennen als Fakultätsvertreter an der TU Wien. Jetzt teilen wir einige berufliche Interessen in den Bereichen Kultur und Urheberrecht: Er war z.B. 2006 bis 2012 im Vorsitz der Creativwirtschaft Austria in der WKO als Interessensvertreter aktiv. Ähnliches mache ich seit mehr als 15 Jahren für den Kulturbereich.

Sich ehrenamtlich zu engagieren oder auch politisch tätig zu sein, sehe ich als Teil eines erfüllten Lebens. Das ist ein Beitrag für eine funktionierende Demokratie und eine offene Gesellschaft. Der Wettbewerb um die besten Ideen gehört dazu und wirkt erfrischend. Wir Altons sind da gerne mit dabei.

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