Wozu gibt es eigentlich Lyrik? Sie ist seit Jahrhunderten anachronistisch. Und genau deshalb ist sie ein Genuss und damit ein großer Gewinn für uns effizienz-geplagte Gegenwartsmenschen. Der Feldkircher Lyrikpreis ist wie eine Oase in der Brandung von Sinn und Zweck.
Beeindruckend ist vor allem, dass junge Lyriker/innen mit großer Energie und noch größerem Können und mit viel Witz dieses Genre beleben. Rückschau auf den Feldkircher Lyrikpreis im Theater am Saumarkt.
Der Abend der Preisverleihung (8.11.2013) bot als Vorprogramm "Politik trifft Lyrik". Gabriele Sprickler Falschlunger, Harald Sonderegger und ich lasen unsere Lieblingsgedichte. Erstaunliche und sehr schöne Dinge waren da zu hören: Von Ingeborg Bachmann und Erich Mühsam über Annie Mattes und Erich Kästner bis zu Tomas Tranströmer und Edit Södergran - ich konnte mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, Gedichte des schwedischen Nobelpreisträgers von 2011 vorzutragen!
Und lest euren Kindern wieder einmal Gedichte vor! Empfehlung: Rotraut Susanne Berner (Illustration) und Edmund Jacoby (Auswahl) Gedichtanthologie "Dunkel war's, der Mond schien helle" im Verlag Gerstenberg.