Langsamer Mord

So hat ein Mitarbeiter des deutschen Umweltbundesamtes den „Abgasskandal“ der Autoindustrie genannt. Und genau das ist es: langsamer Mord.

Die Fahrzeuge pusten Gift in unsere Atemluft. Früher war es Blei, jetzt ist es „nur noch“ Ruß, Stickoxid, CO2 und Staub. Grenzwerte werden um ein Vielfaches überschrittten, dabei sind die Grenzwerte bereits Kompromisse, die uns zumuten, eine bestimmte Menge an Gift verarbeiten zu können. Doch an wem wurde das gemessen? Am gesunden Erwachsenen? Am Säugling? Am bereits an Asthma erkrankten Kind?

Der Betrug der Fahrzeugbauer, die ihre Kund/innen ebenso wie die Nicht-Kund/innen langsam ermorden, wie der Umweltbeamte sagte, hat für hohe Gewinne und guten Verdienst für alle am Betrug Beteiligten gebracht. Werden dieBetrüger/innen den Geschädigten Schadenersatz bezahlen? Damit würde der angerichtete Schaden zwar nur in geringem Ausmaß kompensiert, doch nicht einmal daran glauben wir. Der Wertverfall der Aktien scheint Strafe genug zu sein. Doch was haben die Geschädigten davon? Was nutzt das den Eltern, die nächtens Asthma-Attacken ihrer Kinder zu lindern versuchen? Was nutzt es den Kindern in ihrer Erstickungsangst?

Es ist Zeit zu handeln. Die Justiz muss die Betrüger/innen zur Rechenschaft ziehen, Awält/innen sollen Sammelklagen von Geschädigten einbringen. Die Politik muss wirksamen Schutz für Mensch und Umwelt durchsetzen. Und wir, die Autofahrer/innen? Was machen wir?

Ein paar Vorschläge:

  • Wir sorgen dafür, dass unsere Kinder zu Fuß oder mit dem Rad in die Schule kommen. Im Freien ist die Schadstoffkonzentration immer noch geringer als im Auto.
  • Wir besorgen uns einen Fahrradkorb und erledigen unsere Einkäufe abgasfrei.
  • Zur Arbeit fahren wir mit den Öffis. Die Kombination Fahrrad-Zug ist fast überall unschlagbar.
  • Wir teilen uns ein Auto mit ein paar anderen.

Ein paar Folgen:

  • Wir geben weniger Geld für Benzin aus. Das Geld bleibt im Land, statt in die Kriegsschauplätze des Nahen Ostens zu fließen.
  • Wir bewegen uns mehr und sind gesünder.
  • Umweltschutz- und Klimaziele sind erreichbar.

Fangen wir an.

Andere haben schon angefangen: http://derstandard.at/2000021252610/Kalifornien-setzt-auf-Null-Emission-Autos

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