Auto-Abgas: Nicht länger zuschauen!

Schon 2012 stufte die WHO Dieselabgase als krebserregend ein und stellte sie auf eine Stufe mit Asbest, Arsen und Senfgas. Ultrafeine Partikel in der Größe von 20 bis 600 Nanometern dringen tief in die Lunge ein, passieren die Lungenwand und lösen Herzkreislaufkrankheiten aus.

So schädlich wie Passivrauchen sind die Abgase für alle jene, die ihnen ausgesetzt sind – also für uns alle. Und mit Passivrauchen ist in Österreich selbst in Gaststätten 2019 Schluss.
427 Verkehrstote durch Unfälle gab es 2016 in Österreich. Grund genug für die ASFINAG, Länder und Gemeinden, in Sicherheitsmaßnahmen zu investieren. Mehr als 2.000 sterben laut WHO durch den vom Verkehr verursachten Feinstaub in Österreich. Handlungsbedarf sieht kaum jemand. Die EU schreibt zwar Abgasnormen vor, schaut aber zu, wie Autobauer in einem Fall von beispielloser Wirtschaftskriminalität Geld auf Kosten der Gesundheit der Bevölkerung verdienen.
Doch auch die Gemeinden haben viele Möglichkeiten, die Gesundheit ihrer Bürgerinnen und Bürger zu schützen: Sie gestalten ihre Gemeindestraßen selbst und kontrollieren die Einhaltung der Regeln. Sie greifen tief in die Tasche für öffentliche Verkehrsangebote, sie planen ihre Siedlungsstrukturen, ihre Gemeinbedarfseinrichtungen und könnten konsequent auf „aktiven Verkehr“ (zu Fuß Gehen und Radfahren) setzen. Dazu müssten sie in erster Linie die Verkehrsflächen zu Gunsten des aktiven und des öffentlichen Verkehrs umverteilen.
Was ist zu tun? Hier nur einige Beispiele:

  • Parkplätze abbauen;  Stellplatzverordnung nutzen, um auch weniger Parkplätze auf privatem Grund zu ermöglichen
  • Fußgängerzonen vergrößern, Kerngebiete ausweisen, wo nur Anrainerverkehr möglich ist, kein Durchfahren, kein Parken
  • Einfahrtverbote in die Städte für Dreckschleudern, also Autos, welche die Grenzwerte nach Euro 6 (80 mg NOx/km) überschreiten. Es gibt welche, die sie einhalten, auch im Winter. Auch können Fahrzeuge nachgebessert werden, um den Grenzwert zu erreichen.
  • Geschwindigkeiten überall herabsetzen, Busspuren, damit kein Bus im Stau stecken bleibt

In Vorarlberg ist der Handlungsbedarf am größten. Gibt es in Österreich aufgrund der steuerlichen Dieselförderung schon mehr Diesel-PKW als in Deutschland, so ist in Österreich Vorarlberg Spitzenreiter: 54% der PKW hier sind Dieselfahrzeuge.

Quellen:
54% Diese in Vorarlberg: http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2839594//
Auto-Abgas in Österreich: https://www.vcoe.at/news/details/vcoe-oesterreich-von-zu-hohen-stickoxid-emissionen-der-diesel-pkw-viel-staerker-betroffen-als-deutschland
Wirtschaftskriminalität Abgas-Betrug: http://www.duh.de/eki_ergebnisse/
Verkehrswende (Deutschland): https://youtu.be/nI5KP3hHzaY

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