Neue Wissensregime sind mit dem Internet und Sozialen Medien wie der Wikipedia oder Facebook längst da. Für mich als Early Adaptor des Internets und Habermasianer ist ja etwas in Erfüllung gegangen, wovon ich 1990 in meiner Diplomarbeit "Kommunikation in der telematischen Gesellschaft" noch geträumt hatte. Die Thesen der Kommunikationswissenschafter aus dem letzten Jahrhundert mit Agenda Setting & Quoten sind überholt. Wir leben im Netz Geschichten und schreiben sie alle mit.
Was der Nachhaltigkeitsbewegung fehlt ist eine gute gemeinsame Story, die es mit anderen großen Erzählungen (vom Christentum über die Versprechen der Industrialisierung, von Ice Age I-IV bis zur IS) aufnehmen kann. Mit allem was dazu gehört: Heldinnen, Symbole, Musik und Inszenierungen, real und medial. denn Kohlendioxidemissionszertifkate werden das Rennen um die Simulakren (Baudrillard) nicht machen. Nachhaltigkeitsinitiativen vernetzen sich zunehmends, wir müssen daran arbeiten, ein gemeinsames Label mit gutem Wiedererkennungswert zu schaffen.
Wer in Milieus eintaucht, wird eine vielfältige Kultur des Umgangs mit Energie entdecken und leider auch feststellen, dass rund um den Klimawandel viele Gerüchte kursieren und die Argumente der Klimawandelskeptiker als Vorurteile weit verbreitet sind. Oder wer kann auf Anhieb beantworten, weshalb in der Mittelalterlichen Warmzeit in manchen Regionen der Erde ungewöhnlich hohe Temperaturen beobachtet worden sind? Das Portal KLIMAFAKTEN versucht, hier Aufklärungsarbeit zu leisten, leider mit etwas zu viel Text, den wohl kaum jemand lesen will. Studierende der FH Vorarlberg haben versucht, mit der Klimawandelskepsis Kampagnen zu schaffen, entstanden ist etwa ein Bilder Rap zum Thema Tourismus.