Energie: Selbstversorger

Über das Ziel, dass wir uns in Vorarlberg mit Energie selbst versorgen könnten, herrscht sogar im Landtag Einigkeit. Um das Ziel zu erreichen, bedarf es noch vieler kleiner und großer Taten.

Selbstversorgung mit Strom

Strom ist eine hochwertige und vielseitig verwendbare Energie. Sie ermöglicht uns moderne Kommunikation, neue Arbeitsformen, umfassenden Comfort im Alltag und – nicht zuletzt – die Möglichkeit, Energie mittels Steuerungen sparsam einzusetzen. Insofern ist Strom zu schade, um damit den einfachen Energiebedarf wie für Wärme, Fortbewegung oder Glühbirnen zu decken.

Immer dann, wenn Strom mittels Verbrennungskraftwerk (egal ob mit Öl, Gas, Holz oder Kohle) erzeugt wird, um dann wieder als Wärme oder Bewegung genutzt zu werden, kostet dieser Umweg Energie – das trifft auch auf die „Vlotte“ zu. Mit Elektrofahrzeugen zu fahren macht vor allem dann Sinn, wenn ich den Strom dafür selber erzeugen kann – mittel Sonnenzellen, Wind oder noch besser zu erforschenden Technologien (z.B. Peltiere-Elementen).

Wärme mittels Verbrennung zu erzeugen, ist natürlich sinnvoll. Das gilt vor allem dann, wenn mit einem nachwachsenden, CO2-neutralen Brennstoff wie Holz geheizt wird. Nahwärmeerzeugung mittels kleiner, effizienter Blockheizkraftwerke entspricht dem Stand der Technik, ist bequem für die Haushalte und zukunftsorientiert. Derzeit kostet Nahwärme für Heizung und Warmwasser aus dem Hackschnitzelheizkraftwerk ungefähr gleich viel wie aus einer eigenen Öl- oder Gasfeuerung. Schon sehr bald wird sie kostengünstiger sein, und der Heizkessel im Keller wird durch ein kleines Kästchen, den Wärmetauscher ersetzt.

Autofahren bedeutet natürlich einen ziemlichen hohen Energieaufwand. Wenn ich, um mich selbst fortzubewegen, eine Tonne Blech in Bewegung setzen muss, kann das nicht effizient sein. Alle anderen Methoden der Fortbewegung (abgesehen vom Fliegen) haben eine bessere Relation von Aufwand und Ergebnis. Das bedeutet nicht, dass alle aufs Autofahren verzichten müssen. Doch die Anzahl der Autos auf den Straßen und deren Fahrten insgesamt zu reduzieren, ist ein Ziel, das sich ohne Comfort-Verlust verwirklichen lässt. Wer selbst kein eigenes Auto besitzt, sondern sich z.B. eines mit dem Freund oder der Nachbarin teilt, entwickelt eine neue Sicht auch die eigene Mobilität. Die Selbstverständlichkeit, mit der Autobesitzer sich ins Auto setzen, um drei Kilometer zu fahren verschwindet. Statt dessen wird zunächst jede andere Art, eine Strecke zurück zu legen ins Auge gefasst: das Fahrrad sowieso, zu Fuß gehen auch, wer die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt, hat bald deren Fahrpläne im Kopf. Alltagsbewegung erspart das Joggen bzw. das Fitness-Studio. So bleibt letztlich mehr Zeit für das, was wir eigentlich tun wollen. Geld ersparen wir uns ohne eigenes Auto sowieso.

 
 

 

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